Der wahre Wert des Wassers – jeder Tropfen zählt
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©UNICEF/Zambia/2020/Siakachoma
„Endlich nicht mehr frühmorgens zwei Kilometer zurücklegen müssen, um noch vor Sonnenaufgang Wasser aus dem Fluss zu holen. Jetzt können wir jederzeit Wasser holen.“ – Christine Maambo, Landwirtin.
Der Wert des Wassers übersteigt seinen bloßen Preis – für unsere Haushalte, Ernährung, Gesundheit, Bildung, Wirtschaft und den Schutz unserer Umwelt hat es einen enormen und vielfältigen Wert.
Anlässlich des Weltwassertages hat der Hohe Vertreter der EU Josep Borrell zusammen mit Kommissionsmitglied Virginijus Sinkevičius eine Erklärung der EU abgegeben, in der es heißt: „Am Weltwassertag 2021 soll dessen gedacht werden, dass Wasser uns auf verschiedenste Arten zugutekommt. Wir sind entschlossen, Wasser nach Gebühr wertzuschätzen und für alle wirksam zu schützen. Das Thema in diesem Jahr ist der „Wert des Wassers“. Wir dürfen nicht vergessen, dass der Zugang zu Trinkwasser und Sanitärversorgung ein grundlegendes menschliches Bedürfnis und Recht darstellt und für die Menschenwürde von grundlegender Bedeutung ist. Gleichzeitig ist Wasser eine gemeinsame Ressource und bildet ein kritisches Ökosystem und die Grundlage für verschiedene Wirtschaftszweige. Dennoch stellt der Zugang zu genug sicherem, akzeptablem, physisch zugänglichem und erschwinglichem Wasser in vielen Teilen der Welt nach wie vor eine Herausforderung dar.“
https://twitter.com/eu_eeas/status/1373917369404436498
Mit dem Weltwassertag wird das Wasser gefeiert und auf die globale Wasserkrise aufmerksam gemacht. Dieser Tag wird unter anderem begangen, um die Verwirklichung der globalen Ziele der vereinten Nationen zu unterstützen, insbesondere des Nachhaltigkeitsziels 6: Wasser und Sanitärversorgung für alle bis 2030 (externer Link). In ihrer Erklärung bekräftigen der Hohe Vertreter der EU Borrell und Kommissionsmitglied Sinkevičius die Entschlossenheit der Europäischen Union, dieses Ziel zu verwirklichen.
Sie erläutern, wie der fehlende Zugang zu Wasser in einigen Ländern und Regionen den Frieden und die Sicherheit beeinträchtigen sowie Ungleichheiten verstärken kann. Aufgrund von Bevölkerungswachstum, Ökosystemverlust und nicht nachhaltiger Wassernutzung ist bereits ein Viertel der Weltbevölkerung von Wasserknappheit betroffen. Infolge des Klimawandels sind zudem viele Regionen der Welt schon heute häufiger mit schwerwiegenden und länger andauernden extremen Wetterereignissen, Änderungen des Wasserkreislaufs und der Temperaturen sowie dem Anstieg des Meeresspiegels konfrontiert, wodurch unsere Ökosysteme zusätzlich unter Druck geraten. Der europäische Grüne Deal und das ehrgeizige Ziel der Klimaneutralität befassen sich mit dem Wasserstress, der auch in Europa zunimmt.
Borrell und Sinkevičius drücken außerdem ihre Besorgnis angesichts der Auswirkungen der COVID‑19‑Pandemie aus. Sie hat zu einer schweren Gesundheits- und Wirtschaftskrise geführt, die die Fortschritte bei der Umsetzung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung beeinträchtigt. Der Zugang zu sauberem Wasser und Sanitärversorgung ist nach wie vor der beste Schutz, um die Ausbreitung von Infektionen einzudämmen und Leben zu retten.
Auf der Grundlage ihrer langjährigen Erfahrungen mit der grenzüberschreitenden Wasserbewirtschaftung setzt sich die EU nachdrücklich für eine verstärkte Zusammenarbeit und Transparenz bei der Wasserbewirtschaftung auf allen Ebenen ein und unterstützt sie nach Möglichkeit direkt. „In diesem Monat haben wir in Dschibuti (externer Link) eine mit erneuerbaren Energien betriebene Entsalzungsanlage und im Westjordanland eine Kläranlage in Betrieb genommen, die mit Sammel- und Bewässerungsnetzen ausgestattet ist, damit das Wasser wiederverwendet werden kann.“
https://twitter.com/UEaDjibouti/status/1371037700766248961
Mehr Brunnen, mehr Zeit für die Schule
In verschiedenen Regionen war es Aufgabe der Frauen und Kinder, für ihre Familien Wasser zu holen. Dabei haben sie lange Strecken zurückgelegt.
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©UNICEF/Yemen/2018/Ayyashi – Frauen und Kinder befüllen Kanister mit Wasser im wasserarmen Bezirk Bajel in Hudaida.
Die Europäische Union hat UNICEF in Sambia 2 Millionen € (42,1 Millionen ZMW) zur Verfügung gestellt, mithilfe derer die Auswirkungen der jüngsten Dürre auf Kinder bewältigt und die humanitäre Arbeit als Reaktion auf COVID‑19 in der Süd- und Westprovinz unterstützt werden sollen. Im Mazabuka-Distrikt in Sambia wurden fünf neue Brunnen gebaut.
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©UNICEF/Zambia/2020/Siakachoma – Einheimische Jungen waschen Obst am neu erbauten und zentral gelegenen Brunnen, der sauberes und sicheres Wasser liefert
„Wir haben Schulkinder eingesetzt, damit wir genug Wasser finden. Immer wenn wir die Wasserstelle erreichten, hatte sich dort bereits eine lange Schlange gebildet. Manche Kinder verpassten dann die Schule“, erzählt Christine Maambo, eine Landwirtin aus Sambia. „Seitdem der Brunnen gegraben wurde, ist das Wasserholen einfacher geworden. Jetzt können wir unsere Kinder in die Schule gehen lassen.“
Hier das Video ansehen:
Handhygiene für alle in den Schulen
Mit Unterstützung der EU hat UNICEF im Rahmen einer großangelegten Aktion Hygieneartikel und Unterrichtsmaterial zum Thema Sicherheit an alle 13 482 Schulen und 3 064 kommunalen Vorschulen in Kambodscha geliefert. Diese sind für eine sichere Wiedereröffnung der Schulen unabdingbar.
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©UNICEF Cambodia/2020/Antoine Raap
Der zwölfjährige Hong Mansou hat sich sehr darüber gefreut, dass neue Waschgelegenheiten installiert wurden. Er ist ein ehrgeiziger Schüler und möchte Arzt werden. Außerdem lebt er mit seiner chronisch kranken Großmutter zusammen. Das ist für ihn ein weiterer Grund, während der Pandemie vorsichtig zu sein. „Ich bin sehr vorsichtig“, erklärt er. „Ich versuche, Menschenansammlungen zu meiden und ich wasche meine Hände immer mehr als 40 Sekunden lang. Das wird nun einfacher.“ Hongs ganze Geschichte lesen
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©UNICEF/Djibouti/ Shehzad Noorani – Ein Mädchen trinkt sicheres Wasser aus einem Wasserhahn bei einer von UNICEF unterstützten Schule im Dorf Dafo, 5 km von der Stadt Tadjourah im Süden Dschibutis entfernt.
Das Wasser wertzuschätzen ist von entscheidender Bedeutung, um Wasser und sanitäre Grundversorgung für alle zu gewährleisten. Wenn wir den wahren und multidimensionalen Wert des Wassers nicht voll und ganz begreifen, werden wir diese wichtige Ressource nicht zum Wohle aller schützen können. Am Weltwassertag, dem 22. März, wird am Rande der VN-Feierlichkeiten zum Weltwassertag, an dessen Eröffnungszeremonie hochrangige Gäste teilnehmen, der Weltwasserbericht der Vereinten Nationen 2021 zum Thema ‚Wasser bewerten und wertschätzen‘ (externer Link) veröffentlicht und vorgestellt.
Im Vorfeld des Weltwassertages, am 18. März, hat der Präsident der Generalversammlung eine Tagung auf hoher Ebene einberufen, um für die Umsetzung der wasserbezogenen Ziele und Vorgaben der Agenda 2030 zur Unterstützung der Durchführung der Dekade für Wasser und nachhaltige Entwicklung (externer Link) (2018-2028) und des hochrangigen politischen Forums für nachhaltige Entwicklung (HLPF) zu werben. Die Kommissarin für internationale Partnerschaften, Jutta Urpilainen, hat im Namen der EU eine Videobotschaft veröffentlicht.
https://twitter.com/EUatUN/status/1372573760017022979
Zu Jahresbeginn wurde von der EU und der slowenischen Regierung mit Unterstützung der portugiesischen Regierung als Vorsitz des Rates der Europäischen Union die Konferenz 'Water and beyond' (externer Link) ausgerichtet. Ziel der Konferenz war es, Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wie die grenzüberschreitende Zusammenarbeit verstärkt, breitere Partnerschaften aufgebaut und Investitionen in die Wasserversorgung angeregt werden können, um die Nachhaltigkeitsziele und das Übereinkommen von Paris zu unterstützen.