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Ein Tag zur Würdigung der kulturellen Vielfalt

21.05.2021

Der Welttag der kulturellen Vielfalt für Dialog und Entwicklung ist etwas Besonderes: Wir feiern die vielseitige Art und Weise, in der Kunst unser Leben bereichert, sei es durch Musik, Poesie, Tanz oder Filmkunst – die Vielfalt scheint endlos zu sein. Der Welttag bietet auch die Gelegenheit, unser Verständnis für die Werte der kulturellen Vielfalt zu vertiefen.

„Die Kultur steht im Mittelpunkt unserer globalen Herausforderungen, darunter vor allem der Übergang zu einer grünen und digitalen Wirtschaft. Der Aufbau einer besseren und nachhaltigeren Zukunft wird mit kulturellen Veränderungen für uns alle verbunden sein.“

Gemeinsame Erklärung des Hohen Vertreters/Vizepräsidenten Borrell und der Kommissionsmitglieder Gabriel und Urpilainen zum Welttag der kulturellen Vielfalt für Dialog und Entwicklung

 

Die EU ist Vertragspartei des im Oktober 2005 angenommenen UNESCO-Übereinkommens zum Schutz und zur Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen (externer Link) und auf dieser Grundlage bündeln die EU-Delegationen, die Mitgliedstaaten und lokale Kulturakteure ihre Kräfte, um die kulturelle Vielfalt weltweit zu fördern.

Die Europäischen Kulturräume (externer Link) stellen eines der ehrgeizigsten Kulturprogramme der EU zur Förderung der kulturellen Vielfalt in all ihren Ausdrucksformen dar. Acht Länder – Benin, El Salvador, Guatemala, Honduras, Äthiopien, Mongolei, Sri Lanka und USA – beteiligen sich an sechs verschiedenen innovativen Modellen, die auf Nachhaltigkeit durch Kultur, digitale Innovation, Frieden und Stabilität, kulturelle Rechte und Meinungsfreiheit abzielen.

Unterstützung nachhaltiger Systeme der Governance im Kulturbereich:

Das UNESCO-Übereinkommen von 2005 zielt darauf ab, die Vielfalt kultureller Ausdrucksformen auf der Grundlage fundierter, transparenter und partizipativer Verfahren und Governance-Systeme zu schützen und zu fördern. Das künstlerische Schaffen, die Herstellung und die Verbreitung von kulturellen Gütern und der Zugang zu vielfältigen kulturellen Aktivitäten sollten unterstützt werden.

Äthiopien – „Tibeb Be Adebabay“

In Äthiopien liegt der Schwerpunkt der Kulturpolitik auf den Bereichen Kulturerbe, Tourismus und Kulturwirtschaft. Der öffentliche Raum kann von Künstlern oder zivilgesellschaftlichen Akteuren der Zivilgesellschaft nur selten für Begegnungen zwischen den Menschen genutzt werden.

Tibeb be Adebabay (landessprachlich für „Kunst im öffentlichen Raum“) ist ein teilnehmerorientiertes Straßenfestival, das in Addis Abeba stattfindet. Es ist aus der Überzeugung hervorgegangen, dass Kultur keinen Luxus, sondern eine Notwendigkeit darstellt und bietet den Einwohnern von Addis Abeba neue Erfahrungen im öffentlichen Raum. Oberstes Ziel des Festivals ist es, das Publikum dafür zu gewinnen, auf der Straße mit Künstlern gemeinsam Kunstwerke zu schaffen. Darüber hinaus zielt das Festival darauf ab, die oben genannte Problematik durch neue Möglichkeiten für gesellschaftlichen Dialog und Zusammenarbeit anzugehen.

Ein weiteres wichtiges Element dieses Projekts ist die Kampagne „Unsere gemeinsame Zukunft“, mit der das Bewusstsein für die Rolle der Kunst in der Gesellschaft geschärft werden soll.

 

Four people in fron of a painted wall

Addis Street Art ist ein einzigartiges Projekt, das es Menschen ermöglicht, sich unter Nutzung von Graffitis und anderer Techniken an der Schaffung von Wandbildern in der Stadt und anderen Kunstformen auf der Straße zu beteiligen. Foto: Tibeb be Adebabay

 

Gewährleistung eines ausgewogenen Flusses von kulturellen Gütern und Dienstleistungen sowie Erhöhung der Mobilität von Künstlern und Kulturschaffenden

Ein ungehinderter und fairer Zugang zur Kultur sowie der freie Verkehr von kulturellen Gütern und Dienstleistungen sind ausschlaggebend für diesen Sektor, der von der COVID-19-Krise besonders hart getroffen wurde. Die Freizügigkeit von Künstlern und Kulturschaffenden ist ebenfalls eine Voraussetzung für kulturelle Vielfalt.

Sri Lanka – „Colomboscope: On Language and Multitudinal Belonging“

In Sri Lanka kämpfen Künstler ständig darum, sich eine berufliche Existenz im Kultursektor zu sichern, da es an öffentlichen Geldern, Kunstbibliotheken und frei zugänglichen Archiven mangelt. Das Festival Colomboscope bietet Kreativakteuren die Möglichkeit eines horizontalen Austauschs über Fragen der Kreativität sowie über Themen soziopolitischer Dringlichkeit. Der Vorlauf zum nächsten Colmboscope-Festival umfasst Workshops zur beruflichen Entwicklung, Mentoring-Zirkel und Tandem-Residenzen in verschiedenen Regionen Sri Lankas zur Zusammenführung zeitgenössischer kultureller Praktiken, bei denen lokale und weltweite Phänomene untersucht werden. Die im Rahmen des Projekts produzierten Werke reichen von Filmen und Installationen bis hin zu kreativen Veröffentlichungen und Poesie-Darbietungen. Das lokale Publikum kann die Entwicklung der Kunstwerke in regionalen offenen Studios erleben. Die Werke werden auch bei Colomboscope 2021 präsentiert.

Einbindung von Kultur in den Rahmen für nachhaltige Entwicklung:

Die Kultur und die gesamte Kreativwirtschaft sind als Motor für soziale und wirtschaftliche Entwicklung anerkannt.

Benin – „Urban Cult Lab’Africa“

Durch die Urbanisierung in Afrika treffen unterschiedliche Kulturen, Sprachen, Traditionen und Überlieferungen aufeinander. Urban Cult Lab’Africa trägt dazu bei, aus dieser Vielfalt eine Chance zu machen, um Spannungen und Konflikte zu vermeiden und stattdessen einen Schmelztiegel aus Fähigkeiten und Talenten zu entwickeln, um Lösungen für Fragen der Urbanisierung zu konzipieren. Urban Cult Lab’Africa hat sechs „FabLabs“ aus Benin, Burkina Faso, Côte d‘Ivoire, Mali, Mauretanien und Togo in Westafrika zusammengebracht, um kulturelle Veranstaltungen, darunter Künstlerresidenzen, Live-Veranstaltungen und Ausstellungen, gemeinsam zu gestalten.

Das Projekt wird durch solide regionale Kooperationen zwischen den FabLabs im Bereich digitale Innovation für Bildung, durch Macher und Künstler sowie durch Güter und Dienstleistungen getragen. Urban Cult Lab’Africa fördert die soziale Inklusion, indem es die erneute Inbesitznahme von städtischen Räumen unterstützt, um das kreative Programm für ein möglichst breites Publikum sichtbar zu machen.

Wie viele Makerspaces weltweit bekämpft BloLab Bénin die Ausbreitung des Coronavirus durch die Herstellung von Masken und Visieren mithilfe von 3D-Drucktechniken. BloLab ist Partner von Urban Cult Lab’Africa. Foto: BloLab Bénin

 

Young men raising their hands in a classroom

Like many makerspaces worldwide, Blolab Bénin is fighting the spread of the coronavirus, by using 3D printing technology to produce masks and visors. Blolab is partner in Urban Cult Lab'Africa. Photo: Blolab Bénin

 

Förderung von Menschenrechten und Grundfreiheiten

Die Achtung der Menschenrechte und Grundfreiheiten ist eine Voraussetzung für die Vielfalt kultureller Ausdrucksformen.

Mongolei – „Nogoonbaatar International Eco-Art Festival“

Die Hälfte der mongolischen Bevölkerung lebt in Ulan-Bator, einer der am stärksten von Umweltverschmutzung betroffenen Hauptstädte der Welt. Feinstaub ist für viele Gesundheitsstörungen und frühe Todesfälle verantwortlich und stellt für die jüngeren Generationen eine große Bedrohung dar, die mit dem Bevölkerungswachstum und der zunehmenden Landflucht weiter steigt. Nogoonbaatar („Grüner Held“), das erste Öko-Kunstfestival im Land, soll diese kritische Situation ändern. Das Festival findet sich im Distrikt Ger statt, der wegen der starken Verschmutzung durch Kohleverbrennung berüchtigt ist. Lokale Künstler, Residenzkünstler aus Europa und Umweltaufklärer nutzen ein „Mensch-zu-Mensch“-Konzept und entwickeln Kunstprojekte und -veranstaltungen in Gemeinschaftszentren, Schulen und öffentlichen Räumen.

    Sämtlich Festivalaktivitäten beleuchten die Auswirkungen der Luftverschmutzung und fördern bewährte Verfahren für eine nachhaltigere Lebensweise. Ziel ist es, das Bewusstsein für die Luftverschmutzung (Innen- und Außenluft) und ihre Auswirkungen auf die Gesundheit zu stärken, bewährte Verfahren wie Präventions- und Schutzmethoden zu fördern und kostengünstige oder kostenlose Lösungen zur Verringerung der Umweltverschmutzung (Isolierung, Belüftung, Pflanzung von Bäumen, sauberere Heizsysteme und Brennstoffe) unter Anwendung von Praxislernen („Learning by doing“) zu präsentieren.

    CLIC: ein weiteres von der EU finanziertes Kulturprojekt in Kuba

    Die EU und ihre Mitgliedstaaten blicken auf eine lange Tradition der Zusammenarbeit im kubanischen Kulturbereich zurück. Ziel des kürzlich geschaffenen EUNIC-Kuba-Clusters ist es, Synergien zu ermitteln und die Wirkung seiner Aktivitäten im Bereich der kulturellen Zusammenarbeit zu erhöhen. Um dieses Ziel zu erreichen, hat die EU-Delegation in Kuba für das CLIC-Projekt, eine Initiative von EUNIC Kuba, Mittel bereitgestellt.

    In der ersten Projektphase liegt der Schwerpunkt auf der Förderung bestehender lokaler Initiativen und Strukturen in der Kulturwirtschaft. Das CLIC-Projekt unterstützt die Organisation von Austausch‑, Bildungs-, Forschungs-, Werbe- und Gemeinschaftstätigkeiten in vier strategischen Bereichen:

    • Unterstützung der Entwicklung der kubanischen Kulturwirtschaft
    • Stärkung der Kapazitäten von Kreativen und mit ihnen zusammenarbeitenden Fachkräften
    • Einbeziehung kubanischer Künstler in professionelle Netzwerke und Märkte in Europa
    • Ankurbelung eines innovativen, inklusiven und widerstandsfähigen Urbanismus in Havanna

     

    Remote video URL

    Alle Aktivitäten gehen auf die Idee zurück, junge kubanische Talente zu fördern und kubanische Künstler und Fachleute mit europäischen Partnern zu vernetzen, um so ihre Kapazitäten zu stärken. CLIC basiert auf einen Erfahrungs- und Wissensaustausch, an dem kubanische und europäische Experten der unterschiedlichsten Fachrichtungen teilnehmen, wie Kino, Tanz, Mode, Musik, Architektur und bildende Kunst.

     

     


    Siehe auch